04 November 2008

Illegale Vogeljagd am Dümmer

Hier eine Pressemitteilung des Komitees gegen den Vogelmord e.V. zur
Jagd auf Wasservögel am Dümmer am letzten Wochenende.

*Pressemeldung vom 03.11.2008*
*Illegale Vogeljagd am Dümmer*
*Vogelschützer erstatten Strafanzeige*
*Osnabrück.* Anlässlich der Eröffnung der Jagd auf Wasservögel haben
Jäger am Wochenende im Vogelschutzgebiet Dümmer (Landkreis Vechta)
zahlreiche Wildvögel erlegt und sich damit mehrere Strafanzeigen
eingehandelt. Wie das Bonner Komitee gegen den Vogelmord mitteilt,
haben Mitarbeiter des Verbandes am Wochenende die Jagd auf nordische
Wildgänse im Bereich der Diepholzer Moorniederung überwacht und dabei
Verstöße gegen Jagd- und Tierschutzbestimmungen auf Video dokumentiert.

Am Samstagmorgen wurde eine Jägergruppe dabei beobachtet, wie sie in
der Nähe von Rüschendorf (Landkreis Vechta) etwa 20 Schüsse auf vom
Schlafplatz abfliegende Gänse abgab. "Die Tiere flogen sehr hoch. Es
war praktisch unmöglich ein Tier tödlich zu treffen. Wir gehen davon
aus, dass viele Vögel durch die Schrotsalven verletzt wurden und
später qualvoll starben", berichtet Komiteevorsitzender Heinz
Schwarze. Gegen die Jäger wurde Anzeige wegen Verdacht auf Verstoß
gegen das Tierschutzgesetz erstattet. Ein weiterer Jäger wurde dabei
gefilmt wie er - ohne einen vom Jagdgesetz vorgeschriebenen Suchhund
mitzuführen - südlich von Hüde zwei Gänse tötete.
Ebenfalls ohne Jagdhund und zudem mitten in einem EU-Vogelschutzgebiet
haben 7 Jäger am Samstag bei Dümmerlohausen Wildenten unter Beschuss
genommen. Auch dieser Vorfall wurde vom Komitee auf Video aufgezeichnet
; das Bildmaterial soll in den nächsten Tagen den zuständigen
Behörden übergeben werden.
Bei Brake (Landkreis Wesermarsch) und am Dollart (Landkreis Leer)
wurde bereits in der letzten Woche - also lange vor Beginn der
offiziellen Jagdzeit am Samstag - beobachtet, wie Jäger Gänse am
Schlafplatz unter Beschuss nahmen. "Wir prüfen zur Zeit, ob für diese
Gebiete Ausnahmegenehmigungen vorliegen", so Schwarze. Um weitere
Zwischenfälle zu verhindern, fordert der Vogelschützter ein
sofortiges Ende der Jagd in Natur- und Vogelschutzgebieten sowie ein
Jagdverbot für alle wandernden Vogelarten.
Die Landesregierung in Hannover hat in diesem Jahr zum ersten Mal die
bisher in Niedersachsen geschützten Bläss- und Saatgänse zur Jagd
freigegeben. Bei diesen beiden Arten handelt es sich um Zugvögel, die
an der Küste und großen Binnengewässern rasten und überwintern. Das
EU-Vogelschutzgebiet "Dümmer" wurde vom Land vor allem wegen seiner
besonderen Bedeutung für durchziehende und rastende Wasservögel
eingerichtet und nach Brüssel gemeldet.
Weitere Informationen, Fotos: Tel. 0049-228-665521, presse@komitee.de
oder unter www.komitee.de
*V.i.S.d.P.* Komitee gegen den Vogelmord e.V., Axel Hirschfeld

Eckhard Möller