...war ich heute schon im Enger Bruch. Schon der Weg dorthin war ein Erlebnis der besonderen Art, torkelten doch Gruppen von jungen Männern vom Osterfeuer kommend über die Straßen. Natürlich nicht ohne Baustellenabsperrungen, Straßenschilder und ähnliches auf die Fahrbahn zu schmeißen. War ich eigentlich auch so??? Um 5,30 Uhr begrüßte mich der Kauz im Bruch. Schon nach ein paar Schritten, wehte der Wind die Rufe der Wasservögel zu mir. Stock, Schnatter und Knäkenten waren u.a. zu hören (Krickenten riefen erst als es hell war). Der Gesang der Amseln kroch langsam aus der Siedlung in die Landschaft, Rotkehlchen und Singdrossel stimmten mit ein. Auf dem Turm war es kälter als erwartet. Neid kam auf, als ein Steinmader unter mir herlief: 'So ein tolles Fell hätte ich auch gerne'! Mit dem ersten Grau des Morgens waren Weißwangengänse und Bekassinenrufe zu hören und dann, welch Wohltat in den kalten Ohren: Bekassinenbalz im Enger Bruch! Als die Heckenbraunelle mit ihrem Gesang beginnt, sind die Amseln schon fertig. Ich vermehme einen Ruf aus dem Wäldchen: Sommergoldhähnchen! Warum bin ich eigetlich so sicher? Habe ich doch gerade erst gelernt. Besser nachschauen. 20 Minuten dauert es, bis ich es vor die Linse bekomme, ein leises 'yes' ist zu hören. Sogo am Ruf erkannt, man lernt eben nie aus. Schon nach acht, die Familie ist sicher schon wach, schnell nach Hause!
Dirk Wegener
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