Heute Abend. Nach der Arbeit noch schnell ein paar Stauden zurückschneiden bei mir am Gartenteich. Wie so häufig rufen auch an diesem Abend die beiden Uhus aus dem Wald. Plötzlich ist der Ruf des Männchens so laut, dass ich mich umdrehe. Irgendwo muss es hier sitzen. Kurz darauf fliegt es aus der großen Fichte im Garten vor meinen Augen an den nahen Waldrand und setzt sich auf den von mir frei gestutzten Eichenast. Wenige Minuten später dann stürzt es sich in Bussardmanier einige Meter senkrecht in die Tiefe und bleibt auf der kurzgeschorenen Wiese sitzen. Kurz darauf fliegt es mit seiner Beute – offensichtlich eine Maus - zurück in die Fichte. Daraufhin erscheint das Weibchen und setzt sich eine Weile lang in die benachbarte Fichtenspitze. Nun fliegt das Männchen zurück auf den Eichenast, Sekunden später folgt das deutlich größere Weibchen. Beide sitzen auf dem Eichenast. Das Weibchen bettelt mit Flügelschlägen und einem Fiepen wie man es von jungen Greifen kennt. Das Männchen ruft eine langanhaltende leise U-Reihe wie ein Gurren. Anschließend ertönt noch ein wiederholtes Krächzen ähnlich dem eines Graureihers. Kurz darauf verschwinden beide im mittlerweile dunklen Wald. Ein unvergleichliches Erlebnis der Extraklasse.
D.M.