Der dunkle Kopf war schon ein Warnzeichen. Die von OK am 23. Februar bei Schlüsselburg mit Blässgänsen fotografierte große Gans ist keine Waldsaatgans.
Wir haben die Fotos an Thomas Heinicke (Rügen) geschickt, den sicher besten Saatgans-Kenner in Deutschland. Er schrieb zurück:
Der Vogel ist definitiv keine Waldsaatgans (fabalis), sondern lediglich eine etwas langschnäbeligere Tundrasaatgans. Vor allem deren Männchen können manchmal auffallend langschnäbelig sein. Der Vogel auf den Fotos ist nicht gerade langhalsig, hat einen ziemlich kräftigen dicken Hals, den typischen dunklen Kopf der Tundrasaatgänse (rossicus) und ist auch nicht wesentlich größer als die umstehenden Blässgänse. Das relativ flache Kopf-Stirn-Profil kann z.T. auch bei rossicus auftreten, dann vor allem bei langschnäbeligen Männchen. Die Gans ist lediglich etwas größer als die Blässgänse, aber mit Sicherheit nicht außergewöhnlich viel größer. Richtige Waldsaatgänse erreichen Graugans-Größe!
Jürgen Steudtner in Sachsen, ebenfalls ein ausgezeichneter Gänse-Spezialist, hat diese Analyse bestätigt.
Wieder viel gelernt. Da die Gänsemassen aber offensichtlich bereits aus der Weseraue abgezogen sind, können wir das Gelernte erst im nächsten Winterhalbjahr anwenden, nämlich Waldsaatgänse dort zu finden. Fotos helfen bei der sicheren Identifizierung sehr...
Eckhard Möller/Ole Krome
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