29 Oktober 2008

Graugänse und Windräder

Heute nachmittag um 17 Uhr flogen 8 Graugänse rufend von Exter in Richtung Hollenhagen. Ich konnte praktisch mit dem Auto parallel nebenher fahren. Als Sie in die Nähe der dort befindlichen 2 Windräder kamen, wurden Sie sehr unruhig und kehrten dann schließlich um. Nach 10 min umherfliegen ohne wirkliches Ziel, wurde schließlich ein Weg südlich des östlichen Windrades gesucht.
 
Peter Meyrahn  

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Interessant hierzu die NABU-Studie (Michael-Otto-Institut) von 2004: Demnach schaden Windräder vor allem Rastvögeln, da sie eine „Scheuchwirkung auf rastende Vögel“ haben.
„So meiden Gänse, Schwäne und Watvögel die Umgebung von Windkraftanlagen und können dadurch wertvolle Rastgebiete verlieren. Fledermäuse kollidieren überwiegend auf dem Zug oder während der Quartiersuche im Spätsommer und Herbst mit Windkraftanlagen.“ „Windkraftanlagen üben jeweils signifikante negative Einflüsse auf die lokalen Rastbestände von Gänsen, Pfeifenten, Goldregenpfeifern und Kiebitzen aus.“
„Außerhalb der Brutzeit halten viele Vogelarten der offenen Landschaft Abstände von mehreren hundert Metern zu den Anlagen ein.“
„Besonders ausgeprägt ist die Störwirkung bei Gänsen und Watvögeln. In Übereinstimmung mit den publizierten umfangreichen Studien ist bei Gänsen von einer Störwirkung von mindestens 500 Metern auszugehen. Die Minimalabstände, die rastende Vögel einhalten, nimmt in den meisten Fällen mit Größe der Anlage zu. Für den Kiebitz ist dieser Zusammenhang statistisch signifikant. Eine generelle Tendenz der "Gewöhnung" von Vögeln an Windkraftanlagen in den Jahren nach ihrer Errichtung besteht nicht.“
„"UNSERE ERGEBNISSE STELLEN KEINEN FREIBRIEF FÜR DEN BEDENKENLOSEN AUSBAU DER WINDENERGIE IN DEUTSCHLAND AUS", erläutert Hötker. "ES KOMMT AUF EINE VERNÜNFTIGE RISIKOABSCHÄTZUNG IM EINZELFALL AN." So sind Windkraftanlagen an Seen, Feuchtgebieten und Wäldern zu vermeiden. Auch sollten wichtige Rastgebiete von Gänsen, Schwänen und Watvögel weiträumig gemieden und Zugkorridore von der Windkraftnutzung freigehalten werden.“
Markus Stäritz

Anonym hat gesagt…

Um es komplett zu machen. Hier noch einige Zitate aus einer Studie, welche die Effekte von WEA auf die Brutpopulationen von Großvögeln untersucht hat:
„Seit 2003 überwachen Biologen in einem Gebiet an der norwegischen Küste mit hoher Siedlungsdichte des Seeadlers dessen Brutbestände und Fortpflanzungsraten. Von Ende 2002 bis Sommer 2005 wurden dort 68 große WEA (2,0-2,3 MW) errichtet. Bis zum Frühjahr 2007 waren fünf der anfangs 19 Reviere des Seeadlers verwaist sowie der Bruterfolg der verbliebenen Paare seit Aufstellen der WEA vermindert. Insgesamt wurden zehn alte und junge Seeadler von August 2005 bis März 2007 als Schlagopfer unter den WEA nachgewiesen. Die besenderten Jungvögel, die im Windpark aufwuchsen, scheinen einer höheren Sterblichkeit zu unterliegen als die in anderen Teilen Norwegens ohne WEA. Die beiden groß angelegten Forschungsprojekte in Kalifornien und Norwegen machen deutlich, dass die NEGATIVEn WIRKUNGEN VON WEA POPULATIONSRELEVANT sein können. Dass dies gerade bei Greifvögel- und Eulenarten festgestellt wurde, ist nicht überraschend, denn diese Arten weisen als Endglieder der Nahrungsketten relativ geringe Siedlungsdichten auf, sie haben eine relativ hohe Lebenserwartung sowie eine relativ geringe Fortpflanzungsrate. Bei diesen Arten können schon einzelne Verluste durch WEA, z.B. wenn es einen brütenden und besonders fitten Altvogel betrifft, für das Fortbestehen einer lokalen Population von Bedeutung sein.“
„Die nun über zwei Jahrzehnte gemachten Erfahrungen führen deutlich vor Augen, dass die Gefährdung von Vogelpopulationen durch WEA aufgrund einer naturschutzfachlich falschen Standortwahl im Nachhinein nicht mehr durch Vermeidungsmaßnahmen wie das farbige Markieren von Rotoren oder durch Teilabschaltungen aufgehoben werden kann.
Resümierend sei angemerkt, dass das Kollisionsrisiko relevanter Vogelarten (insbesondere Großvögel) an neu geplanten WEA im Sinne eines begleitenden Monitorings nicht mehr zu rechtfertigen ist, denn DAS ANGESAMMELTE WISSEN REICHT JETZT SCHON AUS, ABSOLUTE TABUGEBIETE FÜR WEA DAUERHAFT AUSZUWEISEN.“
Markus Stäritz

Anonym hat gesagt…

dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen - Danke an Markus Stäritz