Nachdem die „Reiseberichte-Diskussion" im Sturmmöwe-Forum mit dem Finnland-Eintrag von Melanie Reinelt ein erstes Ergebnis gebracht hat, will ich mich nach unserem Dänemark-Aufenthalt auch mit ein paar Tipps melden – leider als „passionierter Nicht-Photograph" ohne Bilder.
Da ich mich hier ja nicht unbegrenzt verbreiten kann, zunächst eine sehr informative Internetadresse: www.vogelundferien.com. Auch in deutscher Sprache gibt es hier eine Menge wertvoller Tipps zur Vogelbeobachtung an der dänischen Nordseeküste. Von der deutsch-dänischen Grenze bis Vejlerne (am Limfjord südlich der Jammerbucht) werden zwölf wichtige Standorte vorgestellt – mit Ortsbeschreibung inklusive Übersichtskarten, die die besten Beobachtungsplätze ausweisen, und teilweise mit Artenlisten.
Ein toller Standort bleibt da leider unberücksichtig: Agger Tange am Nordseeausgang des Limfjords. Ihr fahrt hier acht Kilometer schnurgerade auf die Fähre nach Thyborøn zu - links der Limfjord, rechts u.a. eine mehrere Kilometer lange Lagune, die das ganze Jahr über was bietet. Ich habe jetzt sogar in der zweiten Julihälfte, also noch vor dem „ernsthaften" Zugbeginn an einem Tag nebeneinander Großen Brachvogel und Regenbrachvogel, Uferschnepfe und Pfuhlschnepfe, Goldregenpfeifer und Kiebitzregenpfeifer, Knutt und Sichelstrandläufer und Zwergstrandläufer im Prachtkleid und und und (u.a. erstmalig zwei Löffler) beobachten können. (Morgens früh fahren, sonst kuckt ihr gegen die Sonne, die ab ca, 10 Uhr für den Westrand des Gebiets langsam zu hoch steht.) Agger ist generell ein guter Ausgangsort für Vogeltouren: Mit der Fähre nach Süden zur Harboøre Tange direkt hinter Thyborøn beginnend; nach Norden Vejlerne (Highlights dieses Jahr Seeadler, Fischadler, Seidenreiher, Löffler [nach der Brutzeit von einer mittelgroßen Brutkolonie im Fjord nach hier wechselnd], Trauerseeschwalben) und Dänemarks einziger Vogelfelsen Bulbjerg (Dreizehenmöwe, Eissturmvogel). Vejlerne fährt man am besten schon relativ früh morgens an, weil man dann von der Straße aus die Sonne im Rücken hat.
Wer nicht campen will (Krik Vig Camping beim Hafen von Agger) oder von einem anderen Standort ranfährt, findet in Agger schöne Ferienhäuser. (Mehr [Schleich-]Werbung ist hier vermutlich nicht legal.)
Sehr informativ – und auch nutzbar für Leute, die noch weniger Dänisch können als ich – ist die Internetseite des Dansk Ornitologisk Forening (www.dofbasen.dk/ART/). Hier gibt es sehr ausführliche Arteninformationen mit Photos, Verbreitungskarten etc. Wenn man die systematische Artenliste anklickt, kann man sich auch ohne Dänischkenntnisse an die richtige Art rantasten. Es gibt übrigens auch einem dem Club 300 entsprechende Statistik: Der 2009er „Spitzenreiter" hat es bisher auf 287 Arten gebracht – ich selbst in vier Wochen auf 101; für mich ein/das Spitzenergebnis, da ich mit Singvögeln so meine Probleme habe und natürlich nicht ständig der Familie weglaufen konnte.
Das soll's dann mal sein. Viel Freude für Nutzer/innen.
Michael Hellwig
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