13 Oktober 2012

[OrniHannover] Info zu den Moorenten am Steinhuder Meer

Ich erhielt von Florian Melles von der ÖSSM
folgende Information zum Auswilderungsprogramm
der Moorenten mit der Bitte der Weitergabe:

Der NABU Niedersachsen hat (unter Beteiligung der
ÖSSM und der Wildtierstation Sachsenhagen) 2011
vom Niedersächsischen Umweltministerium den
Auftrag erhalten, die Moorenten in Niedersachsen
wiederanzusiedeln. Wir haben 2011 diesbezüglich
eine Machbarkeitsstudie angefertigt, deren
Resultat war, dass eine solche Wiederansiedlung gelingen kann.
Im Rahmen des Projektes haben wir 2012 bisher 68
Tiere ausgewildert. Dabei testen wir derzeit noch
verschiedene Auswilderungsmethoden. Die ersten
acht (flugfähigen) Tiere, wurden Mitte April
direkt (`hard release´) in den Meerbruchswiesen
ausgewildert und zeigten in den ersten Tagen (wie
Herr Lieber schon anmerkte) wenig Scheu. Die
nächsten Tiere wurden Mitte Juli zunächst in zwei
Auswilderungsvolieren gehalten, die an zwei
Gewässern in den Meerbruchswiesen errichtet
wurden. Diese Gruppen setzten sich aus ja einem
(beschnittenen und damit zeitweise nicht
flugfähigen) Weibchen und mehreren Puli zusammen.
Die Volieren wurden nach wenigen Tagen
geöffnet. Ende Juli und Ende August wurden zwei
weitere (flugfähige) Gruppen direkt an Gewässern
in den Meerbruchswiesen entlassen. Diese Tiere
zeigten recht bald größere Fluchtdistanzen. Alle
Tiere tragen Helgolandringe. Ab nächstem Jahr
sollen auch Farbringe zu Einsatz kommen, generell
sind die Markierungsmöglichkeiten bei den kleinen
Tauchenten aber sehr begrenzt. Fußringe sind
meist nur schwer zu registrieren, Flügelmarken,
Schnabelmarkern etc. stellen, unserer Meinung
nach, eine zu große Behinderung für die Tiere dar
(verheddern, Einflüsse auf isolierende Wirkung des Federkleides).
Auch 2013 sollen am Steinhuder Meer Tiere
ausgesetzt werden, dann wahrscheinlich auch am Ostufer.
Alle Tiere der ersten Zuchtgeneration wurden
übrigens genetisch überprüft. Es konnten keine Hybriden festgestellt werden.
Über Meldungen gesichteter Tiere sind wir sehr
dankbar. Neben der generellen Auskunft über die
Zugwege der ausgewilderten Tiere bekommen wir vor
allem einen Eindruck darüber, welche Gewässer die
Enten in Niedersachsen bevorzugen. So können
zukünftig landesweit ggf. auch andere,
möglicherweise besser geeignete Gewässer als
Gebietskulisse für eine Auswilderung dienen.

Gruß, Gerd Rotzoll

__._,_.___
 
.

__,_._,___

Keine Kommentare: