20 März 2014

Rätselgans

Heute brauchen wir wieder einmal eure Hilfe.

Gestern entdeckten wir im hinteren Teil einer der Weiden südlich des Hücker Moors eine Gans, die wir nicht bestimmen konnten. Auffälligstes Merkmal war für uns zunächst die Blässe am Schnabel. Unser erster Gedanke deshalb: „Blässgans“! Aber wo war die Bänderung am Bauch? Zu Hause lasen wir dann, dass die Blässgans im Jugendkleid ohne Bauchbänderung ist, aber die weiße Befiederung am Schnabelgrund schon während des 1. Winters entsteht. Also: „Junge Blässgans am Ende des 1. Winters“?

Von den anwesenden Graugänsen unterschied sie sich außerdem deutlich durch einen gelben Schnabel und gelbe Beine. Über die Blässgans lasen wir aber, sie habe einen rosa Schnabel. Oder sollte es sich um eine „flavirostris“ handeln. Der wurde in dem Bestimmungsbuch immerhin ein orangegelber Schnabel zugestanden. Also: „Anser albifrons flavirostris am Ende des 1. Winters“?

Über das Gefieder fanden wir gar nichts. Es war bei unserer Rätselgans viel kälter grau als bei den Graugänsen und erinnerte uns stark an die ebenfalls anwesende Weißwangengans.

Dann war da aber noch der gelbliche Augenring. Blässgänse haben keinen gelben Lidring, lasen wir. Doch dann kam die Einschränkung: Manchmal ist einer undeutlich vorhanden.

Stimmt „Blässgans“ überhaupt? Oder sind wir damit auf einer total falschen Spur? Hilft uns jemand weiter?

Foto 1: Blässe

Foto 2: gelber Schnabel, gelbe Beine, gelblicher Augenring

Fotos 3 + 4: Vergleich Rätselgans – Graugans

Lennart und Gisbert Hänsel

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Eine Blässgans ist das nicht, ich würde eher auf Hybrid tippen. Hybriden haben oft weiß am Schnabel. Vielleicht mit einer Kanadagans! Mit etwas Fantasie kann man auch eine angedeutete Kanadagans ähnliche Gesichtsmaske erkennen. Warum aber die Beine und der Schnabel so gelb wirken, ist mir nicht recht klar. Heute sah ich den Vogel nicht, dafür zwei "Kandagänse" mit auch viel weiß am Schnabel, sicherlich auch Hybriden. Viele Grüße Jörg

Anonym hat gesagt…

Es ist sicher ein Hybrid. Der Vogel war schon am Obersee und (wie gestern auch wieder) im Enger Bruch).
Das Aussehen ist wirklich verwirrend. Bei den Bildern ist mir aber in den Sinn gekommen, dass eine Höckergans beteiligt sein könnte (auf Grund des dunklen Halsrückens).
Axel Alpers

Anonym hat gesagt…

Ich habe gerade noch ein wenig nachgeforscht: die Wildform der Höckergans ist die Schwanengans. Zum einen gibt es die irgendwo am Rhein, zum anderen hat sie nach Fotos auf wikipedia auch eine mehr oder weniger ausgeprägte Blässe!
Axel Alpers

Anonym hat gesagt…

Danke für eure Bestimmungshilfe!

Auch uns passte "Blässgans" nicht zu unseren bisherigen Beobachtungen, aber uns fiel keine andere Gans (außer der Zwerggans) mit so viel Blässe ein und wir wussten nicht, dass Hybriden auch oft weiß am Schnabel haben. So haben wir wieder etwas dazugelernt!

Lennart und Gisbert Hänsel