Das kam eben über dpa.
VG
Ralph Schieke
verboten. Die letzten 92 Großfanganlagen (den sog. "Roccoli"), die in
Norditalien noch in Betrieb waren, müssen umgehend den Betrieb
einstellen. Hintergrund ist ein seit Jahren bei der Europäischen
Union anhängiges Verfahren wegen Verstoßes gegen die
EU-Vogelschutzrichtlinie, das von den italienischen
Naturschutzverbänden LIPU und LAC und dem in Bonn ansässigen Komitee
gegen den Vogelmord initiiert wurde. Im November hat Brüssel Italien
mit einer Strafe in Millionenhöhe gedroht, wenn die Fanganlagen nicht
geschlossen werden. "Der Verbot des Vogelfangs in Italien ist ein
Meilenstein für den Zugvogelschutz", erklärt Heinz Schwarze vom
Komitee gegen den Vogelmord. "Natur- und Tierschützer aus ganz Europa
haben Jahrzehnte dafür gekämpft, nun müssen die Netze endlich
eingeholt werden."
Die bereits 1979 verabschiedete Vogelschutzrichtlinie verbietet
den Vogelfang in der gesamten EU. Die oberitalienischen Regionen
Lombardei und Emilia-Romagna haben bis zum Schluss unter Berufung auf
Traditionen den Betrieb der riesigen Roccoli mit insgesamt rund 27
Kilometern Netzen erlaubt. In den letzten Jahren war der Fang von
jährlich bis zu 40.000 Lerchen, Drosseln und Finken genehmigt worden
- die Tiere wurden als lebende Lockvögel bei der Jagd eingesetzt. Die
EU-Kommission verweist in einer Stellungnahme an die italienische
Regierung darauf, dass die Vögel auch gezüchtet werden könnten und
eine Naturentnahme deswegen nicht notwendig sei.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen