Liebe Beobachter und Kollegen,
den wenigsten dürften in den letzten Wochen die mittlerweile fast abgeschlossenen Bauarbeiten im NSG Meerbruchwiesen entgangen sein. Viele haben uns gefragt, was dort gerade passiert. Gleich gegenüber der Erweiterungsfläche Vogelbiotop entsteht derzeit ein weiterer Feuchtlebensraum, den wir aktuell als Überschwemmungswiese bezeichnen. Momentan ist die Fläche natürlich noch knochentrocken, aber das wird sich im kommenden Winter rapide ändern. Wir haben zusammen mit unseren Naturschutzpartnern, vor allem der Region Hannover als Flächgeneigentümer, und finanziert vom Land Niedersachsen auf der 9,5 ha großen Grünlandfläche am Heudamm (so heißt der Rundweg an dieser Stelle) zwei bestehende Gewässer vergrößert und den Bodenaushub dazu verwendet, die Fläche leicht einzuwallen. Das Ziel ist - neben der Anlage von zusätzlichen Wasserflächen - dieses Grünland im Frühling länger überstauen zu können. Bislang hatte die Wiese bis Anfang/Mitte Mai einen idealen Wasserstand und somit eine hohe Magnetwirkung für diverse Wiesenlimikolen und Entenvögel. Mit Ablassen des Wassers im Grünland fiel die Fläche jedoch so schnell trocken, dass sie für dieses Artenspektrum nicht oder kaum noch nutzbar war. Ein erhebliches, verstärkendes Problem ist dazu die starke Vermurschung/Vererdung des torfigen Bodens, der innerhalb kurzer Zeit bretthart wird und für viele Vogelartenauch keine Ernährungsmöglichkeiten mehr bietet. Die Baumaßnahme ermöglicht nun, die Fläche im Frühling länger zu überstauen und somit den Wiesenvögeln (und Entenarten) einen verbesserten Lebensraum zu bieten. Wasserstandsmäßig wird die Fläche also zwischen dem Vogelbiotop östlich des Weges und den bewirtschafteten Wiese liegen. Der Wasserstand ist begrenzt steuerbar. Wir sind der Meinung, dass das zum Erreichen der Naturschutzziele einen guten Beitrag leisten kann. Außerdem ist die Fläche für Vogelbeobachter vom Heudamm aus einsehbar (der Schotterweg bleibt gesperrt!!). Anbei ein paar Bilder von der Fläche. Die neu entstandenen Wasserfläche in der Fläche hat eine Größe von 12.000 qm. Insgesamt ist die für Wasservögel verfügbare Wasserfläche einschließlich Röhricht nun etwa 20.000 qm (=2 Hektar = 4 Fußballfelder) groß. Hier soll sich die in den beiden Altgewässern vorhandene Vegetation aus Schilf, Krebsschere, Teich- und Seerose u. a. ausbreiten dürfen. Zielarten sind neben den Entenarten vor allem auch Rallen, an Röhricht gebundene Singvögel und die Zwergdommel (Brutverdacht im Altgewässer 2015). Und vielleicht klappt es ja auch noch mit ein paar Seeschwalben ... (schwarze und weiße)... An die Beobachter: In ornitho.de habe ich die fünfeckige Fläche nun mit einem gelben Punkt "Überschwemmungswiese" ausgestattet und bitte alle Melder die Beobachtugen innerhalb des Fünfecks nun über den gelben Punkt einzutragen. Das ist sicher für die Dokumentation und Effiziensbewertung wertvoll, wie sich auch für die gegenüberliegende Erweiterungsfläche zeigt (mit fast 200 über ornitho.de gemeldeten Vogelarten seit der Enstehung im Oktober 2014). Darüber hinaus darf ich nochmal auf die Webcam Vogelbiotop hinweisen, die über www.natur-steinhuder-meer.de (webcams) einsehbar ist. Die ÖSSM wünscht viel Freude an dem neu gestalteten Lebensraum und tolle Beobachtungen, Thomas Brandt -- Dipl.-Biol., Dipl.-Ing. Thomas Brandt Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer (ÖSSM e.V.) Hagenburger Str. 16 31547 Rehburg-Loccum brandt@oessm.org
Virenfrei. www.avast.com |
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