Liebe Freunde der Minden-Lübbecker Störche,
Es wird Zeit für einen ersten BAZAR, den freien
Markt der Störche, wer, wann, wo mit wem und
warum ....
Nachdem wir bis jetzt einen sehr milden Winter hatten,
konnte man erwarten, daß tendenziell eher mehr als
die ca. 10 – 13 Störche der letzten Winter bleiben wür-
den. Erstaunlicherweise kam es ganz anders. Es dürften
ziemlich exakt 6 Vögel gewesen sein. Auf der Deponie
Pohlsche Heide, regelmäßiger Treffpunkt, wurden nach
dem 21.9. für längere Zeit nur ganz sporadisch einzelne
Störche gesichtet und auch jetzt scheint es dort noch nicht
wieder in Gang gekommen zu sein.
Die Storchenpaare von Schlüsselburg und Friedewalde IV Thäsler
überwinterten und wurden oft auf den Horsten oder horstnah
gesehen. Auch etwas ungewöhnlich, denn sonst hatten sich die
Überwinterer meist im Gebiet des Hiller Nordens aufgehalten,
nicht in der Nähe Ihrer Brutstandorte. Die seit vielen Jahren
konstant überwinternden Hiller Störche wurden nicht be-
obachtet und sind immer noch nicht gemeldet worden.
Nr. 5 und 6 der Überwinterer 2017/18 sind dem Horst Friedwalde V
Reimann zuzuordnen, wo sie durchgängig anzutreffen waren.
Ihr wißt, wie sehr wir um ausreichend Ringe durch die Vogel-
warte für eine möglichst umfassende Beringung unserer Jung-
störche gekämpft haben. Unsere differenzierten fachlichen
Gründe hierfür sind leider nicht einmal beantwortet worden.
Das fehlt jetzt in diesem spannenden Fall:
Im Jahresbericht 2017 wurde für Friedewalde V Reimann berichtet,
daß das Brutpaar 4 eigene Junge aufgezogen hatte. Leider konnten
wir nur einen davon beringen, 3 nicht. Doch plötzlich ab dem 13.7.
standen 5 Jungvögel auf dem Horst, vgl. Fotobeleg im Jahres-
bericht S.3! (Dieses bemerkenswerte Bild hatte Thies Andresen
aufgenommen, für uns immer kurzfristig zu Kameraeinsätzen motiviert.
Leider ist Thies inzwischen verstorben.) Der Neuling wurde anstandslos
von den Pflegeeltern und den Stiefgeschwistern akzeptiert. Leider
unberingt! D.h. Herkunft dann nicht sicher nachweißbar. Gleichzeitig
verschwand aber ein Jungvogel vom Horst Petershagen II Gefängnis, wo
von 3 ausfliegenden Jungvögeln ebenfalls nur einer beringt werden
konnte, der kurz nach dem Ausfliegen tödlich verunglückte. Dort
stand dann nur noch 1 Jungstorch auf dem Horst (vor Webcam),
so daß da eine Herkunftsannahme für den 5. Friedewalder bestehen
konnte.
Dieser 5. unberingte Jungstorch blieb erstaunlicherweise auch nach dem
Wegzug seiner Stiefgeschwister! Alle Beobachter nehmen an, daß der
Sitzenbleiber der Neuling ist. An ihm konnten augenfällig keine Besonderheiten
festgestellt werden, Flugverhalten etc. o.B. Die Stiefeltern verharrten
noch, zogen dann jedoch auch ab, er blieb allein, ganz fest am Horst ge-
bunden. Er war offenbar schon fit und entwickelt genug, sich allein
durchzubringen.
Im November trat sporadisch ein 2. Storch auf, der schließlich ab
Mitte Dezember auch nachts auf dem Horst blieb. Das ist nun das
dort anzutreffende "Paar", kurz vor dem Beginn der Brutsaison
2018. Dieser Partner ist leider ebenfalls unberingt, wie z.B.
das Männchen des Horstes (Weibchen war beringt) über mehrerer Vorjahre.
Allerdings kam er nie so früh – November oder Dezember kann man
ja schon gar nicht mehr früh nennen - an den Horst zurück,
sondern am 20.2., vor ca. 17.3. und 26.2. (immer vorausgesetzt, aber
wahrscheinlich zu machen, dasselbe Männchen)
Einjährige Übersommerer – früher bei uns völlig ungewöhnlich – hatten
wir in den letzten beiden Jahren durchaus, aber ein einjähriger Über-
winterer, der sogar einen Horst und Partner in Anspruch zu nehmen scheint?
Wird er womöglich einen Brutversuch eingehen, was ich nach der
jetzt längeren Paarsynchronisationszeit bis Brutbeginn nicht aus-
schließen mag? Kann er schon? Was wird daraus? Ist er/sie tatsächlich ein
Weibchen?
Was für ein Mist, daß er nicht beringt ist und uns sichere Aussagen
über ein solches Novum sehr schwer fallen werden!
Nun trafen mehrere Störche bereits inzwischen in Minden-Lübbecke
ein, aber nach ersten Meldungen im Januar dann doch noch recht verhalten!
Es sei denn, mir wird nichts gemeldet?: der BAZAR ist nur so gut,
wie das Netzwerk der Information funktioniert! Also bitte ran! Und
gleich ein herzlicher Dank nach der etwas ruppigen Aufforderung!
An Horsten mit Ablesebedarf steht ein X oder XX vor dem Horstnamen.
Bisher sind bekannt:
PETERSHAGEN
Schlüsselburg: Paar der Vorjahre hat überwintert, M unberingt,
W DER A1307 li.o.
Döhren: 1. Storch am 25.1. gemeldet, bekannte W der Vorjahre
Arnhem 4393 li.o.
X Ovenstädt Apostelkirche: Am 4.2. morgens 1.Storch auf Horst,
Ring? Bleibt?
Friedewalde IV Thäsler: unberingtes Brutpaar aus 2017 hat vor
Ort überwintert
Friedewalde V Reimann: 1 Jungstorch hat konstant am Horst überwintert,
Partner seit Nov./Dez. Beide unberingt, s.o.
MINDEN
Stemmer Gittermast Fischer: 2 unberingte Störche am 24.1.
(Männchen in den letzten Jahren beringt). "Nich use" schließt
R.Fischer, sicher mit dem richtigen Gefühl für das Verhalten der
Störche.
X Todtenhausen I Quellmalz: 1. Storch am 17.1. unberingt,
2. Storch am 21.1. beringt (wie? Könnte M aus den Vorjahren sein:
DEW 8X019 re.o.)
Todtenhausen Schmidt: seit dem 9.2. Storchenpaar z.N. auf der
Nisthilfe, sehr wahrscheinlich das Paar von Todtenhausen I
LÜBBECKE
Gehlenbeck I Schornstein: Am 27.1. M Radolfzell 06152 re.u.,
bekannt aus den Vorjahren
Nettelstedt I Aspelmeier: 2 Störche mind. seit 28.1., M DEW 3X586 re.u.
und W Arnhem 9857 re.o., d.h. Paar des Vorjahres.
Herzliche Grüße
Alfons Rolf Bense
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