Es wurden 30 Kontrollen zwischen dem 12.3. und dem 2.7. 2018 für die Kiebitze unternommen (plus weitere 20, die innerhalb anderer Gebietskontrollen anfielen). Weitere Hinweise und Angaben, z.B. aus ornitho.de, wurden hinzugezogen.
An 8 Standorten konnten bis Ende März/Anfang April 33 Brutpaare festgestellt werden. Davon wurden 28 Paare an 5 Koloniestandorten gezählt (3 bis 9 Paare). Insgesamt wurden 55 Jungvogelbeobachtungen getätigt; als vorsichtige Schätzung kann von 14 flüggen oder fast flüggen Jungvögeln ausgegangen werden. Etliche Jungvögel konnten aufgrund der hohen Vegetation nicht lückenlos kontrolliert werden, wenn sie erst einmal etwas älter waren. In einem Fall konnte eine Abwanderung um ca. 800 m Luftlinie festgestellt werden, die zwei Paare mit mind. einem fast flüggen Jungvogel unternommen hatten.
Es wurde mit 9 Bewirtschaftern oder Eigentümern an die 30 Gespräche geführt, u.a. für die konkrete Absprache zur Bewirtschaftung oder zum Abschluss eines Vertrages. An vier Standorten existieren längerfristige (3) bzw. einjährige (1) Verträge zum Kiebitzschutz. Mindestens 8 Gelege wurden markiert, um sie vor der Bewirtschaftung zu schützen (das war auf den Vertrags-Flächen meist nicht nötig).
Verlustursachen waren trotz der intensiven Absprachen in zwei Fällen die Bewirtschaftung (direkte oder indirekte Auswirkungen z.B. über eine Nachbarfläche) sowie unbemerkte, aber sehr wahrscheinliche Prädation. Eine Rupfung eines adulten Kiebitzes (Habicht?!) fand ich am 5.6.18 im NSG Füllenbruch. Dazu kamen Nahrungsengpässe wegen Trockenheit und die sehr schnell aufwachsende Vegetation als weitere mögliche Ursachen für einen schlechten Bruterfolg.
In den Jahren 2014-2018 lag der durchschnittlich festgestellte Bestand kreisweit bei ca. 36 Paaren. Eine stärker negative Tendenz ist für diese fünf Jahre derzeit nicht festzustellen; deutliche Rückgänge liegen ein bis zwei Jahrzehnte zurück.
Der Schutz der Kolonien ist nach wie vor viel versprechend und wird im Kreis Herford weiter verfolgt. Auch die anderen Standorte werden in die Schutzbemühungen mit einbezogen.
Klaus Nottmeyer (Biologische Station Ravensberg im Kreis Herford)
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