Der Wagen der Herford Birders hatte beim Birdrace auf der Schnellstraße von der A30 zum Löhner Wittel hohes Tempo drauf, als Peter Niemann am Himmel auf Distanz einen Greifvogel entdeckte. Erster Blick im Fernglas: Sieht komisch aus. Also rechts ran, Warnblinker an, alle raus. Die Autos sausen mit Affenzahn vorbei.
Langer Schwanz, also Wespenbussard - war der erste Eindruck. Beim Näherkommen sahen wir gleich, dass es kein Wespenbussard sein konnte, denn vorne war nichts Langes. Die Flügel waren lang, ihre Hinterkante auffallend gerade, in den Handschwingen ein helles Feld, die Schwungfedern eng gebändert, der Schwanz lang und eckig, Kopf und Hals eher "normal" lang, heller Scheitel.
Der Vogel driftete langsam nach Norden. Als er ein Waldstück neben der Autobahn überquerte, stieg ein Mäusebussard hoch, wohl um ihn anzumachen.
Perfekter Vergleich: Ganz andere Flügelform, Färbung, Proportionen, andere Größe.
Der Greifvogel verschwand dann nach Norden.
Nach Studium unserer Notizen und aller verfügbarer Literatur hat sich unser Anfangsverdacht bestätigt: Es war ein Zwergadler der dunklen Morphe.
Als einen solchen werden wir ihn bei der Avifaunistischen Kommission zur Prüfung und danach bei der Deutschen Seltenheitenkommission einreichen.
Ein phantastischer Vogel - und offenbar nicht der einzige, der in den letzten Tagen in Norddeutschland gesehen wurde.
Eckhard Möller/Peter Niemann/Carsten Cordes/Peter Meyrahn/Tim Meyrahn
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen