Gestern rief bei uns wie jeden Abend zwischen 18.00 und 18.30 Uhr der Uhu. Seiner tiefen Stimme und seiner Ruffreudigkeit nach zu beurteilen, handelt es sich um das Männchen. Das vermutliche Weibchen ruft seltener und von der Tonlage her höher. Gestern konnte ich sie nun beide zusammen das erste Mal in ihrer vollen Größe bewundern. Die Rufe des Männchens gingen in eine Art Gegurre mit schnellen U-Rufen über und es näherte sich dann dem bislang von mir unbemerkten Weibchen bis auf wenige Meter. Ich konnte bei noch recht guten Lichtverhältnissen von beiden Tieren sogar ohne Fernglas die Federohren sehen. Das Weibchen hatte bis dahin im Wald hoch im Baum regungslos auf einem dicken Ast gesessen, plusterte sich dann und rief auch einige Male. Einige Minuten später flog dann das Männchen durch den Wald nach Nordosten ab. Dann startete das Weibchen, flog kraftvoll aus dem Wald heraus fast über meinen Kopf hinweg bergauf nach Westen, hinter ihm hassend zwei Rabenkrähen. Das Weibchen scheint demnach noch nicht auf Eiern zu sitzen. Gegen 19.15 Uhr rief dann bei völliger Dunkelheit 2-3 Mal ein Waldkauz schüchtern aus seinem angestammten Brutbaum, der sich keine 100 Meter entfernt befindet. So selten habe ich ihn in den letzten Jahren noch nie gehört. Er scheint um die Existenz seiner neuen Mitbewohner zu wissen. Um 20.30 Uhr dann wieder bei sternenklarem Nachthimmel und völliger Stille der tiefe Ruf des Uhumännchens. Mal sehen, ob das mit den beiden bzw. vieren in unmittelbarer Nachbarschaft gut geht.
D. Marten, Vlotho
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen