Am Donnerstag, den 28.03. wurde ich von der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Gütersloh informiert, dass auf einem Acker an der Grenze zwischen Borgholzhausen und Werther mehrere tote Bussarde gefunden wurden. Vor Ort musste ich dann feststellen, dass es sich um 5 Mäusebussarde und einen Raufussbussard handelte. Die toten Bussarde lagen in einem Umfeld von weniger als 30m auf dem Acker. Mit großer Sicherheit wurden Giftköder aufgenommen, sonst ist so ein Massaker kaum zu erklären. Die Bussarde sind zur Untersuchung an das Veterinäramt weiter gegeben worden. Der Vorfall wurde bereits zur Anzeige gebracht und auch Herr Hintzmann von der Stabsstelle für Umweltdelikte informiert.
Bitte alle die Augen im Bereich Werther/Borgholzhausen aufhalten und geschwächte bzw. verstorbene Greife, Rabenvögel oder verdächtige Köder (offen ausliegende tote Küken, Mäuse o.ä.) an die Biostation (01772872127) oder den Kreis Gütersloh weitermelden, damit dem nachgegangen werden kann.
Bernhard Walter
6 Kommentare:
Der Kreis GT und die Polizei ist schon Vormittags von den Jägern vor Ort informiert worden. Mangels an Zuständigkeit hat es bis in die Abendstunden gebraucht, bis die Behörden und der hauptamtliche Umweltschutz aktiv wurden. Das ist einzig und allein der Hartnäckigkeit der Jäger zu verdanken, ohne die die Vögel heute noch dort liegen würden. Ich hatte Herrn Walter gebeten diese so auch klarzustellen. Was leider nicht geschehen ist.
Schmückt man sich jetzt mit den Federn der toten Tiere???
Hannes Dicke-Wentrup
Hallo Herr Dicke-Wentrup.
Zuerst beantworte ich ihre Frage: Ja, sieht scheinbar so aus!
In den Kreisen der Vogelbeobachter und Ornithologen stehen die Jäger üblicher Weise unter Verbrechens-Generalverdacht. Das braucht noch nicht einmal mehr ausgesprochen zu werden. Sie werden einen Teufel tun, die Jäger als Unterstützer zur Aufklärung zu nennen.
Das ist echt Schade, aber absolute Realität. Abneigung oder blinder Hass stehen hier vor Fakten oder gemeinsamen Interessen.. Das begegnet einem immer wieder. In den eigenen Reihen polarisieren und Halbwahrheiten in den Raum stellen. Leider arbeiten beide Seiten nicht miteinander für die Natur. Es wäre möglich.....
Peter Niemann
Ich möchte Peters Pauschalurteil vehement widersprechen! Sicherlich gibt es und gab es zwischen Naturschutz- und Jagdinteressen erhebliche Konflikte, doch haben wir gerade in den letzten Jahren auch gut und fruchtbar zusammengearbeitet, wenn es etwa um den Wildschutz geht, da Zerschneidung unserer Landschaft ein gemeinsames Problem darstellt. Wenn ich außerdem sehe, wie etwa Karsten Otte oder zu früheren Zeiten Herr Prasse Jagd und Naturschutz in Personalunion leben, dann kann man nicht derart einseitig formulieren. Esa bleibt auch dahingestellt, ob Herr Walter nicht tatsächlich angesichts der grausligen Bilder einfach nur vergessen hat, die Initiative der Jäger zu erwähnen, die ja ein enormes Interesse daran haben dürften, dass dieser Sachverhalt möglichst rasch aufgeklärt wird.
Also - Bälle flach halten!
Holger Stoppkotte
Siehe Artikel im Westfalen-Blatt von heute, 04.04.2013. Ohne Worte.....
Peter Niemann
Habe selbst schon von nem Landwirten/Jäger diesen Satz gehört: "Aber der Mäusebussard ist nicht ganz unbeteiligt am niedrigen Hasenbestand. Er mache sich schon deutlich bemerkbar." Die Jäger stellen sich so dar, dass sie die Position des fehlenden Prädators (Wolf,Luchs)einnehemen. Wenn diese sich aber wieder ansiedeln wird sofort eine Bedrohung gesehen und versehentlich geschossen. Siehe Nabu-Startseite. Dort wird über einen geschossenen Wolf berichtet, der laut Untersuchung schon mehrfach angeschossen wurde.
Wenn hier von gemeinsamen Interessen geschrieben wird habe ich eine Frage. Wieso wird in Mecklenburg-Vorpommern der Kolkrabe zum Abschuss freigegeben?
Ich muss aber auch sagen, dass ich mich mit einigen Jägern gut verstehe, die sich ehrenamtlich im Naturschutz engagieren.
Tobias Linneweber
Wer Bussarde vergiftet, ist ein gefährlicher Idiot, aber kein Jäger! Daher meinte ich auch, dass die Jäger ein ehrliches Interesse an einer schnellen Aufklärung haben sollten, um nicht mit solchen Verbrechern in einen Topf geworfen zu werden. Wenn ich von gemeinsamen Interessen spreche, meine ich damit den Schutz von Rückzugsgebieten für Waldtiere oder Schutzstreifen, die nicht nur Fasanen zugute kommen. Auch ich bin andererseits für eine drastische Einschränkung der jagdbaren Arten -Rebhühner gehören definitiv nicht mehr auf der Teller! Man darf diese Dinge aber nicht vermischen.
Holger Stoppkotte
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