08 Oktober 2013

schlechte Aussichten

Anscheinend entsteht in Rehden gerade eine neue Windkraftanlage -
ziemlich präzise zwischen den Futterplätzen der Kraniche und Gänse in
Oppenwehe und dem Schlafplatz im Rehdener Moor. Hat jemand genauere
Informationen dazu? Derzeit kann man einem Turm beim Wachsen zusehen,
aber in der Regel treten die ja im Rudel auf.

Generell stehe ich der Windkraft durchaus positiv gegenüber. Ich war
letzte Woche in Kehdingen, und es ist schon ein seltsames Gefühl, auf
dem Deich zu stehen und nicht nur ein, sondern gleich zwei
Atomkraftwerke direkt vor der Nase zu haben (Brokdorf und
Brunsbüttel). Aber einen blöderen Platz hätte man wohl kaum finden
können. Da wäre es doch besser gewesen, einen der beiden bestehenden
Windparks in der Gegend zu erweitern.

--
Joern Clausen
http://thebloeg.blogspot.com/
http://www.oe-files.de/photography/

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Joern,

ich sehe das genauso. Als Windkraftbefürworter hat man es im Moment echt schwer, weil einige Pappnasen (oder wohl eher Schwachköpfe) auf Teufel kom raus Windkraftanlagen an der unmöglichsten Stellen bauen!!! Viele Grüße Jörg

Örn hat gesagt…

Da auf den Web-Seiten der lokalen Presse so überhaupt nichts zu der Sache zu finden war, wollte ich mir die Baustelle heute mal näher ansehen. Die Anlage gehört anscheinend der Fangmeier GmbH, die (wusste ich bisher auch nicht) der Betreiber der Biogasanlage an gleicher Stelle ist. Den offiziellen Teil der Veranstaltung habe ich dann im Amtsblatt des Kreises Diepholz (Ausgabe 04/2013, Seite 11) gefunden:

"... Betrieb einer überwiegend landwirtschaftlich genutzten Windkraftanlage vom Typ Enercon E-82-E2, 2.300kW Nennleistung, 108,38 m Nabenhöhe und 149,38 m Gesamthöhe ..."

Viel interessanter fand ich allerdings diesen Satz:

"Die Vorprüfung des Einzelfalles nach § 3c des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung
(UVPG) vom 05.09.2001 (BGBl. I S. 2350) hat ergeben, dass eine Umweltverträglichkeitsprüfung nicht erforderlich ist."

Man sollte vielleicht erwähnen, dass die Anlage mitten in einem Landschaftsschutzgebiet liegt - mal abgesehen von der schon erwähnte Flugroute der Kraniche und Gänse.

Tja, wie solche Entscheidungen wohl zustande kommen...

Anonym hat gesagt…

Dass Anlagen auch nachträglich gerichtlich abgeschaltet werden können, zeigt ein Beispiel aus dem Landkreis Aurich:

"http://www.wattenrat.de/2013/05/14/httpwww-wattenrat-de201305urteil-abschaltung-von-windkraftanlagen-zum-schutzvon-wiesensweihen-rechtens/"

Dabei ist aber auch zu ersehen, dass mit Ökostrom nicht Ökologie gemeint ist: Stattdessen wurden den Weihen illegal nachgestellt.
Dass es kein Einzelfall ist, zeigt dieser Eintrag, in dem auch ein Link zu einem Zeitungsartikel zu oben genanntem Vorfall zu finden ist:

"http://www.windwahn.de/index.php/naturschutz/vogelmord-fuer-die-energiewende/licence-to-kill-fuer-windkraftprofiteure"

Befremdlich finde ich, dass dabei der NABU aus nicht genannten Gründen nicht gut dargestellt wird: kleinkarierte Eigeninteressen statt an einem (Naturschutz-) Strang zu ziehen?
Axel Alpers