11 April 2016

Gewissenskonflikt

Der Rotkehlpieper, den ich am Samstag Nachmittag auf der Schafweide entdeckt und beobachtet habe, hat mich am Wochenende noch weiter beschäftigt. Als ich den Vogel entdeckte, war ich zunächst ratlos und ziemlich sicher, so einen Pieper noch nie gesehen zu haben. Ich hatte zum Glück den Svensson dabei und kam nach sorgfältiger Prüfung auf Rotkehlpieper 1.Winter. Insbesondere die weißen Rückenstreifen und die Kopfzeichnung passten perfekt. Leider konnte ich nur ein miserables Belegfoto mit meinem Handy durchs Spektiv machen, welches sich zuhause als völlig wertlos herausstellte (Klaus Nottmeyer: Das könnte auch eine Plastiktüte sein ;). Nach dem Studium der mir zuhause zur Verfügung stehenden Literatur und einem Durchforsten des Netzes nach Fotos kamen mir jedoch leise Zweifel. Da ich keine Erfahrungen mit der Art habe, kann ich das Verhalten und Merkmale, die man aus Erfahrung einbezieht, nicht berücksichtigen. Der Pieper hat leider keinen Laut von sich gegeben ( oder ich konnte ihn nicht hören) und es gab derart verschiedenartige Wiesenpieperfotos im Netz (siehe Auswahl oben von Gerhard Brodowski und Gebhard Brenner), dass ich am Ende eine Fehlbestimmung nicht mehr ausschließen konnte. Daher habe ich meine Beobachtung bei Ornitho.de gelöscht und stufe sie auf einen dringenden Verdacht auf Rotkehlpieper zurück, denn bei den Tausenden von Wiesenpiepern, die ich bisher beobachtet habe, war kein solcher dabei.
Etwas entschädigt hat mich heute Morgen am Borrenkamp eine herrliche männliche Ringdrossel, die in einen 10m entfernten Baum flog und mir ihren breiten weißen Ring zuwandte. Da können sich die Pieper mal eine Scheibe von abschneiden.
Holger Stoppkotte

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