19 Oktober 2014

Greifvogelvergiftungen im Kreis Gütersloh

Aus der soeben veröffentlichten wichtigen Arbeit von Axel Hirschfeld   "Greifvogelverfolgung in NRW: Jahresbericht 2012 und 2013" (Charadrius   3/4/2013: 144-149):    
Unter sechs nachweislich mit Carbofuran vergifteten Bussarden, die im März 2013 im Kreis Gütersloh entdeckt wurden, ist bei fünf Individuen laut Gutachterlicher Stellungnahme des CVUA Ostwestfalen-Lippe bei der pathomorphologischen Untersuchung eine Kachexie, also eine vollständige Abmagerung des Tierkörpers unter Verlust aller Fettreserven und teilweise sogar Atrophie der Muskeln, festgestellt worden. Bei drei dieser fünf Tiere wurde zusätzlich eine Endoparasitose diagnostiziert. Dieser Fall zeigt, dass bei Tieren bzw. Tierkörpern, bei denen ein schlechter Ernährungszustand oder starker Parasitenbefall diagnostiziert wird, eine Vergiftung deshalb nicht automatisch ausgeschlossen werden kann. Die Entscheidung, eine toxikologische Untersuchung in Auftrag zu geben oder nicht, sollte deshalb nie allein aufgrund der Ergebnisse der pathomorphologischen Beschau, sondern immer auch unter Berücksichtigung der Fundumstände getroffen werden. Der insbesondere in strengen Wintern nahe liegende Schnellbefund "die sind verhungert" sollte besonders in Fällen, bei denen mehrere Tiere auf engstem Raum gefunden werden, grundsätzlich kritisch hinterfragt werden.

Eckhard Möller




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